Donnerstag, 13. Oktober 2011

Improvisation: super einfaches Thunfisch-Bibimbab

Unter der Rubrik "Improvisation" möchte ich einige Rezepte vorstellen, auf die ich gekommen bin, weil es die Umstände erzwungen haben: zum Beispiel Reste vom Vortag, die man nicht wegschmeißen möchte, ein armselig bestückter Kühlschrank, oder einfach nur Hunger. Dementsprechend sind die Rezepte sehr einfach, und stellen abgmagerte und/oder verkürzte Versionen von bekannteren und "elaborierteren" Gerichten dar. Ich möchte diese Rezepte hier dennoch posten, weil sie zeigen, wie man auf einfache und schnelle Weise auf den Geschmack kommen kann.


Viele kennen bereits das berühmte koreanische Bibimbab, was eigentlich nicht viel mehr als "gemischter Reis" bedeutet. Typisch für das Gericht, und mit Sicherheit eine Besonderheit der koreanischen Küche allgemein, ist das kräftige Verrühren und Vermixen. Vielen Europäern scheint das ein wenig schwerzufallen. Bibimbab wird ja stets auf eine sehr pittoreske Weise serviert: alle Zutaten liegen hübsch und farblich abgestimmt auf dem Reis, bevor man mit dem Löffel alles zerstört und in ein rotes Chili-Massaker verwandelt. Aber darum geht es tatsächlich: Der Geschmack von Bibimbab entwickelt sich erst, wenn alle Zutaten richtig miteinander vermischt sind. Wenn ich Deutsche beim Bibimbab-Mischen beobachte, bei diesem ängstlichen Rumzupfen und Rühren, möchte ich wohl manchmal gerne zulangen, die Schüssel an mich reißen und richtig darin rumwirken. Naja, das geht natürlich nicht. Aber es macht mich immer völlig nervös.

Üblicherweise liegen auf einem Bibimbab mehrere Gemüsezutaten, ein wenig Feisch, ein Ei und ein paar Würzzutaten wie Seetang, Frühlingszwiebeln oder Sesamkörner. Man kann das ganze jedoch auch drastisch reduzieren, und dennoch den grundlegenden Charakter des Essens erhalten - und das ist natürlich perfekt, wenn man zu Hause nicht alle Zutaten bereit, dafür aber richtigen Appetit auf Bibimbab hat.
Nicht fehlen dürfen natürlich Reis, Würzsauce und Sesamöl - zusätzlich reichen dann meistens 2-3 Beilagen.

Besonders lecker für ein einfaches Bibimbab sind meiner Meinung nach:
- klein geschnittenes, mariniertes Rindfleisch und Sojasprossen (keine Mungosprossen!)
- 2-3 unterschiedliche, fein geschnittene Salatsorten (zum Beispiel auch fein geschnittene Gurke)
- Kimchi und fein geschnittener Salat
- Sojasprossen und Ei (gekocht und zerbröselt, oder gebraten und zerbröselt)
dabei sind der Fantasie keine Grenzen für andere Variationen gesetzt. Wichtig ist jedoch, mindestens ein Blattgemüse in ausreichender Menge dabei zu haben, um dem Ganzen Frische und Knackigkeit zu geben.

Solch ein verkürztes Bibimbab ist sicherlich kein Gericht, um Gäste zu beeindrucken! Es ist eher etwas, das man auf die Schnelle für sich selbst macht - und eignet sich übrigens auch sehr gut als Doshirak (Lunchbox)!

Was kann ich heute also für ein verkürztes Bibimbab in meiner Küche zusammenkratzen?

- 1 Tasse/ Schüsselchen gekochten Reis (sollte mindestens warm sein)
- 2 EL Bibimbab-Gochujang
- 1 EL Sesamöl
- eine halbe Dose Thunfisch (im eigenen Saft; mit Öl geht auch)
- Salat
- Seetangpapier, 1 Blatt in ca. 1cm kleine Stückchen gerissen oder geschnitten
- 2 EL Kimchi, kleingehackt

Den Thunfisch abtropfen.
Den Reis in eine große Schüssel geben, und den Thunfisch darauf verteilen.
Den Salat in feine, mundgerechte Stücke schneiden - mengenmäßig sollte man auf eine gute Handvoll kommen; ebenfalls in die Schüssel geben.
Nun noch Bibimbab-Gochujang, Sesamöl, Kimchi und Seetangpapier dazugeben.
Und jetzt? Alles KRÄFTIG verrühren!

Guten Appetit!

gemixt auch perfekt als Doshirak - koreanische Lunchbox

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