Samstag, 29. Oktober 2011
Hasenbrot
Der Duft von gekochtem Reis, warmer Kakao, oder Birnen im Herbst. Meistens sind es die ganz einfachen Dinge, die irgendwann in der Kindheit, gebunden an bestimmte Erinnerungen, einen geschmacklichen Abruck in unserem Leben hinterlassen haben. Als Geschenk an meinen Vater, der heute Geburtstag hat, möchte ich etwas über das "Hasenbrot" schreiben, das ihn an seine Kindheit erinnert, und von dessen warmem, wohligem Geschmack er uns erzählt hat. Und natürlich werde ich so ein Hasenbrot herstellen - nichts einfacher als das!
Samstag, 22. Oktober 2011
Pyogo-beoseot jang-jorim 표고버섯장조림: salzig-süße Shiitake
Jang-jorim ist eine Zubereitungsart, bei der 1-2 Zutaten in Sojasauce gesimmert werden. Jang-jorim zeichnen sich durch ihren salzig, karamellig-süßen Geschmack aus. Sehr bekannt ist Jang-jorim aus Rindfleisch und Wachteleiern, oder Kong-jorim aus schwarzen Bohnen. Heute habe ich mich für Pyogo-beoseot jang-jorim entschieden. Pyogo-beoseot ist der Pilz, den man hier unter seiner japanischen Bezeichnung Shiitake kennt, er gilt in der traditionellen Medizin Ostasiens als wertvoller Heilpilz.
Donnerstag, 20. Oktober 2011
Baechu-namul 배추나물: Chinakohl in Sojabohnenpaste
Chinakohl, auf koreanisch: baechu, ist eines meiner Lieblingsgemüse. Ich liebe den frischen, süßlichen Geschmack von baechu. Als Kimchi ist baechu nicht aus der koreanischen Küche wegzudenken, aber es gibt noch ein paar andere Zubereitungsmöglichkeiten. Hier möchte ich nochmal ein namul banchan (Gemüsebeilage) vorstellen: Die Süße des Chinakohls passt perfekt zur nussig-scharfen Sauce aus Sojabohnenpaste und Chili.
Mittwoch, 19. Oktober 2011
Shiregi-Namul 시래기나물: Rettichblätter in Sojabohnenpaste
Die Grundversion eines koreanischen Essens ist eine Schüssel Reis mit einigen Beilagen banchan. Banchan bestehen aus den unterschiedlichsten Zutaten wie Gemüse, Fisch oder Fleisch: getrocknet, gegart, mariniert,... es gibt unzählig viele Varianten. Eine der wichtigstn banchan-Sorten sind namul. Namul heißt eigentlich Gemüse, als banchan werden Sie meist gedämpft oder blanchiert und dann mit einer Marinade vermischt. Für Shiregi-Namul verwendet man eigentlich getrocknete Rettichblätter.
Da mein Kühlschrank jedoch vor frischen Kohlrabiblättern überquoll, habe ich einen Versuch damit gewagt und es war: SO LECKER!! Soweit die beste Art, Kohlrabiblätter zu verwerten!
Dienstag, 18. Oktober 2011
5 am Tag!
5 am Tag. 5 Portionen Gemüse und Obst am Tag. Schaffen Sie's? Man stellt sich das nicht so schwer vor. Aber am Ende des Tages auf die 5 zu kommen, bedarf, wenigstens am Anfang, einiger Konzentration. Am Besten, man fängt gleich morgens mit 1-2 Portionen an: der Geschmack von frischem Obst macht außerdem munter und gute Laune!
Samstag, 15. Oktober 2011
Winter: versuch's mal mit polnischer Gemütlichkeit!
Was sich im Moment noch so nett ankündigt mit ein paar sonnigen, stahlblauen Oktobertagen, wird sich allzu bald ins absolute Grauen verwandeln: der circa sechs Monate währende Berliner Winter. Grau, kalt, dunkel. Mit dem Wetter verändert sich die ganze Stadt. Alles wird ganz doof. Aber Jammern hilft bekanntlich nicht! Strategien müssen her! Und Winter ist defintiv die beste Jahreszeit, um es sich mit Freunden in den eigenen vier Wänden gemütlich zu machen. Dass man sich allein schon deswegen auch auf den grausten, kältesten und doofsten Winter freuen kann und sollte, habe ich erst gestern wieder erfahren dürfen: an einem Abend à la Polonaise!
Donnerstag, 13. Oktober 2011
Improvisation: super einfaches Thunfisch-Bibimbab
Unter der Rubrik "Improvisation" möchte ich einige Rezepte vorstellen, auf die ich gekommen bin, weil es die Umstände erzwungen haben: zum Beispiel Reste vom Vortag, die man nicht wegschmeißen möchte, ein armselig bestückter Kühlschrank, oder einfach nur Hunger. Dementsprechend sind die Rezepte sehr einfach, und stellen abgmagerte und/oder verkürzte Versionen von bekannteren und "elaborierteren" Gerichten dar. Ich möchte diese Rezepte hier dennoch posten, weil sie zeigen, wie man auf einfache und schnelle Weise auf den Geschmack kommen kann.
Yangnyeom-Gochujang, Cho-Gochujang und Ssamjang
Gochujang ist die koreanische Chilipaste. Vermixt mit anderen Zutaten ergibt sie die Würzsauen für bestimmte Gerichte. Zum Beispiel Yangnyeom-Gochujang, das für Bibimbab verwendet wird. Außerdem gibt es zum Beispiel noch Cho (Essig)-Gochujang. Diese Sauce benutzt man oft, um darin rohen Fisch oder Gemüse einzudippen. Sehr lecker zum Dippen darin sind auch: gegrillte oder gekochte Garnelen oder Tintenfische. Ssamjang ist eine Mischung aus gochujang und doenjang (koreanische Sojabohnenpaste) und wird meistens als Würzsauce benutzt, wenn man Reis, Gemüse und/oder Fleisch mit einem Salatblatt umwickelt.
Mittwoch, 12. Oktober 2011
Improvisation: Reis mit schwarzem Sesam und Sojamilch
Reste-Reis. Das ewige Thema.
Mir war nach etwas leicht Süßlichem und gleichzeitig wollte ich etwas gesundes, Yeong-yang* essen. Mein Blick fiel auf eine Packung schwarzen Sesam. In Korea wird ihm besondere Nahrhaftigkeit zugesprochen, und einige Yeong-yang-Gerichte wie juk (Reisbrei) oder Sojamilch beinhalten somit schwarzen Sesam. OK - warum also nicht alles verbinden und einen süßen Reisbrei mit Sesam und Sojamilch kochen?
Dienstag, 11. Oktober 2011
Daechu-cha 대추차: Koreanischer Ingwer-Jujuben-Tee
Koreanische Tees cha (차) umfassen eine Vielzahl von Getränken, die in unserem Sinne eigentlich keine Tees, also weder Schwarz- noch Grüntees sind. Grüner Tee ist natürlich auch sehr beliebt, es gibt sogar eine koreanische Teezeremonie. Allerdings interessieren mich hier die anderen cha, die aus den unterschiedlichsten Zutaten wie Früchte, Kräuter, Wurzeln und Getreide zubereitet werden.
Montag, 10. Oktober 2011
Guten Morgen! - mit Haferflocken
Ich liebe Frühstücken. Und ich liebe Haferflocken. Dass ich sehr oft Haferflocken frühstücke, wird Sie also nicht gerade überraschen. Was ich an den Flocken besonders mag, ist ihr nussiges Aroma. Durch einige Versuche bin ich vorläufig auf einer Kombination hängengeblieben, die dieses Aroma noch unterstützt: Haferflocken mit Sojamilch. Im Gegensatz zu Kuhmilch entwickelt Sojamilch keinen säuerlichen Nachgeschmack, sondern schmeckt sehr weich und... nussig!
Kyeong-dan 경단: Koreanische Reiskuchen
Koreanischer Reiskuchen ist eigentlich kein Kuchen im Sinne von "Kuchen", wie man ihn in Europa kennt. Koreanische Reiskuchen ddeok 떡 haben von der Herstellung und Konsistenz her eher Gemeinsamkeiten mit Knödeln. Ddeok werden nicht gebacken. Der Knetteig aus Klebreismehl wird gedämpft oder auch gekocht. Anschließend werden ddeok süß oder herzhaft zubereitet. Ein sehr beliebtes koreanisches "fastfood" ist ddeok-bokki 떡볶이: Reiskuchen mit einer sehr, sehr scharfen Sauce.
Boyangshik 보양식: Koreanische Gesundheitsspeisen
Ähnlich, wie es auch aus China bekannt ist, werden in Korea einigen Nahrungsmitteln und Speisen besondere medizinische, dem Körper wohltuende Eigenschaften zugesprochen. Diese Speisen isst man natürlich auch "einfach nur so", weil sie schmecken. Aber man isst sie eben auch gezielt, um bestimmte Wehwehchen oder Mangelzustände des Körpers auszugleichen, oder um den Körper insgesamt zu stärken und beispielsweise für die stark ausgeprägten koreanischen Jahreszeiten zu wappnen. Diese Speisen nennt man Boyangshik (보양식). Die heilsame Wirkungsweise leitet sich aus den diätetischen Lehren der traditionellen koreanischen Medizin Hanyak (한약) ab. Hanyak hat übrigens viele Ähnlichkeiten mit der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) - was nicht verwundert, da Korea und China kulturell über viele Jahrhunderte eng miteinander verbunden waren.
Ein Klassiker unter den Boyangshik 보양식: Samgyetang (삼계탕), ein Stubenküken, das, mit Klebreis, Kastanien und Jujuben gefüllt, mit Ginseng und anderen Heilpflanzen gekocht wird. |
Ungarn: Szegediner Gulasch
Der Oktober zeigt sich hier in Berlin von seiner frustrierendsten Seite: kalt, feucht, verregnet, grau. Da bekommt man Appetit auf etwas Warmes, Gemütliches... Szegediner Gulasch! Nicht nur, dass es mich an zu Hause erinnert, wo meine Mutter das vermutlich beste Szegediner Gulasch außerhalb Ungarns produziert. Die Gewürze wie Kümmel, Chili, Paprika und Knoblauch haben nach den Lehren der Traditionellen Chinesischen Medizin eine wärmende Wirkung auf den Körper. Und auch das Sauerkraut als traditionelles Wintergemüse passt.
Über Morgenstille...
Was gibt es über die Morgenstille zu sagen?
Wir fangen am Besten mit dem Blog-Titel an. Morgenstille ist zunächst eine Widmung an die Heimat meiner Mutter: Korea - das Land der Morgenstille.
Diese Bezeichnung ist zwar ziemlich veraltet,... ich meine: nicht nur, dass jeder, der sich in Seoul aufhält, den Begriff "Stille" vermutlich ziemlich schnell aus seinem Vokabular streicht. Land der Morgenstille stammt zudem aus einer Zeit, in der Korea sich noch komplett vom Rest der Welt abgeschottet hat, was bis zum Ende des 19. Jahrunderts der Fall war. Allein schon aus diesem Grunde ist es eigentlich komisch, auf diesen Namen zurückzukommen, denn mittlerweile ist Korea ein "global player", 11.-größte Wirtschaftsnation der Welt, reich, trendy, das alles...
Mir gefällt dieser alte Name aber trotzdem sehr. Ich verbinde damit das Korea, das ich sehr liebe und oft vermisse. Ich denke dabei an das Haus meiner Großmutter, den Lärm der Zikaden und den Geruch von Knoblauch und Naphtalin... ich kann nur hoffen, dass Sie Letzteres jetzt nicht abschreckt.
Außerdem ist die Morgenstille wirklich mein Lieblingsmoment im Laufe eines Tages. Alles ist noch frisch, pur und voller Energie!
essen und trinken.
Hier kommen wir zum Kern: Morgenstille ist ein Food-Blog. Ich stelle einige Rezepte vor, die ich im Laufe der Jahre gelernt, variiert oder erfunden habe. Mir geht es dabei vor allem um die einfache und schlichte Küche. Ich will nicht bestreiten, dass Zeitmangel und eine sehr kleine Küche ihren Beitrag zu dieser Tatsache leisten. Aber im Grunde geht es mir tatsächlich um das Einfache an sich. Und so werden einige Posts keine eigentlichen Rezepte, sondern eher Betrachtungen über bestimmte Lebensmittel, Speisen, Ernährung und Gesundheit enthalten.
Was Letzteres betrifft, so bin ich sicherlich kein Fanatiker, aber doch immer bemüht, meine Ernährung bewusst und gesund zu halten - oder zumindest die schlimmsten Fehltritte auch wieder auszugleichen, und ich hoffe, dass ich auch in dieser Hinsicht einiges weitergeben kann. "Schlicht und einfach" bedeutet für mich übrigens auch eine Besinnung auf eine Art der "Echtheit". Saisonales und Regionales Kochen gehören zum Beispiel dazu.
deutsch und koreanisch.
Ich bin zur einen Hälfte deutsch und zur anderen Hälfte koreanisch. Ich liebe koreanisches Essen und ich hoffe wirklich, dass ich etwas dazu beisteuern kann, die koreanische Küche, ihre Geschmäcker und die mit ihr verbundene Kultur bekannter zu machen. Deutsch koche ich eher selten und dann meistens äußerst einfach, aber um Letzteres geht es ja auch!
"deutsch" und "koreanisch" soll jedoch nicht bedeuten, dass ich mich auf die Küchen dieser Länder beschränken möchte. Durch Freunde und Familie haben es mir die beiden Teile meines Ursprungs vielmehr ermöglicht Zugang zu Küchen unterschiedlicher Länder und Regionen zu gewinnen. Und somit steht hinter dem "deutsch" und "koreanisch" auch ein bisschen "europäisch" und "asiatisch".
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